Risse im Beton - Füllgüter


Eigenschaften

Je nach Instandsetzungsziel und Feuchtezustand wird das entsprechende Füllgut ausgewählt. Die bei der Risssanierung zu verwendenden Injektionsmaterialien sollen folgende Eigenschaften aufweisen:

  • niedrige Viskosität
  • ausreichend lange Verarbeitungszeit
  • gute Verarbeitbarkeit in einem großen Temperaturbereich
  • geringer Volumenschwund
  • ausreichende Haftzugfestigkeit
  • hohe Alterungsbeständigkeit
  • nicht korrosionsfördernd
  • Verträglichkeit mit allen Stoffen, mit denen sie in Berührung kommen.

Polyurethanschaumharze (SPUR)

Zum schnellen temporären Stoppen von drückendem Wasser dienen die sog. Sekundenschäume bzw. PUR-Injektionsschaumharze (SPUR). Sie reagieren mit Wasser und bilden unter großer Volumenzunahme einen feinzelligen Schaum. Zum dauerhaften Abdichten muss mit PUR-Injektionsharzen nachinjiziert werden.

Polyurethanharze (PUR)

Für dehnfähige Verbindungen werden niedrigviskose, lösungsmittelfreie 2-komponentige PUR-Injektionsharze verwendet. Sie zeichnen sich durch eine hohe Dehnfähigkeit und gleichzeitig gute Haftzugfestigkeit zur Überbrückung geringer Rissweiten aus, d.h. Rissweitenänderungen aus Temperaturänderungen und/oder wiederkehrenden Lasten führen nicht zum erneuten Öffnen des Risses. PUR-Harze eignen sich (in Verbindung mit SPUR-Harzen) zur schnellen Abdichtung bei starker Wasserführung und zur dauerhaften Abdichtung bei hohem Wasserdruck.

Epoxidharze (EP)

Für kraftschlüssige Verbindungen werden im Ingenieurbau lösungsmittelfreie, niedrigviskose 2-komponentige EP-Injektionsharze verwendet. Die niedrige Viskosität und gleichzeitig hohe Eigen- und Haftfestigkeit dieser Füllgüter ermöglicht das Injizieren von Rissen mit 0,1 mm Weite bis in feinste Verästelungen und führt somit zu einem kraftschlüssigen Verbund des zuvor getrennten Gefüges sowie zur Wiederherstellung von Trag- und Verformungsfähigkeit. EP-Harze werden auch bei Tränkungen zum Schließen von oberflächennahen Rissen oder zur Behebung von Verbundstörungen bei Estrichschäden verwendet. Wenn Feuchtigkeitseinwirkungen nicht auszuschließen sind, müssen feuchtigkeitsverträgliche EP-Harze eingesetzt werden, um eine ausreichende Haftung zum Beton zu erreichen.

Dipl.-Ing. Dirk Fleischer
öbv Sachverständiger
Dipl.-Ing. Dirk Fleischer
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für Bauwerksabdichtung