Risse im Beton
- Dehnfähiges Verbinden
Bei unter Druck wasserführenden Rissen wird objektbezogen entschieden, ob mit einem PUR-Injektionsschaumharz vorinjiziert werden muss.
Die Injektion wird (wenn nicht anders gefordert) zur Erleichterung der optischen Füllkontrolle ohne Verdämmung über Bohrpacker ausgeführt.
Zunächst werden die Bohrlöcher wechselseitig zum Riss angeordnet. Der Bohrlochabstand ist in Abhängigkeit von der Rissweite, der Bauteildicke und der temperaturabhängigen Verarbeitungszeit sowie der Viskosität des Materials zu wählen (Orientierungswert: Bauteildicke/2). Im Anschluss werden die Bohrpacker (Schraubpacker) in den Bohrlöchern verspannt.
Beim Füllen nicht wasserführender Risse werden diese vorab in der Regel mit Wasser durchgespült. Dadurch können die feuchtigkeitsreaktiven PUR-Harze auch bei an sich trockenen Rissen ihre zum Erreichen der optimalen Dehnfähigkeit erforderliche Blasenstruktur ausbilden.
Muss bei unter Druck wasserführenden Rissen mit einem PUR-Injektionsschaumharz vorinjiziert werden, sollte diese SPUR-I auf die zur Herabsetzung des Wasserzutritts erforderlichen Rissabschnitte begrenzt werden, um mit der folgenden PUR-I optimale Füllgrade zu erreichen.
Die SPUR-I wird in Intervallen durchgeführt, um Rückschlüsse über die Fortsetzung bzw. den Abschluss der Injektionsarbeiten ziehen zu können. In der Regel erfolgt die PUR-! im Anschluss über zusätzliche Packer. Wenn die Nachinjektion (bei nicht mit SPUR verstopften Bohrlöchern) über dieselben Packer durchgeführt wird, ist sicherstellen, dass auch der für die dauerhafte Abdichtung optimale Füllgrad mit PUR erreicht wird. Die entsprechend dem Mischungsverhältnis konfektionierten Komponenten A (Harz) und B (Härter) des jeweiligen PUR-Injektionsharzes werden vollständig in einen Mischbehälter entleert und anschließend mit einem langsam laufenden Rührer homogen vermischt.
Die Injektion erfolgt in der Regel mit einer 1-Komponenten Pumpe. Der Injektionsdruck wird materialspezifisch gemäß den Ausführungsanweisungen eingestellt. Für eine vollständige Verfüllung der Risse wird der Schwerkraft entgegen von unten nach oben so lange injiziert, bis ein Materialaustritt aus den benachbarten Packern und der Bauteiloberfläche beobachtet wird. PUR-Injektionen werden in der Regel bei Bauwerkstemperaturen ab 5°C durchgeführt.
Nach Abschluss der Injektionsarbeiten und Aushärtung des Materials werden die Packer entfernt und die Bohrlöcher mit mineralischen Baustoffen geschlossen. Ausgehärtete Harzrückstände müssen entfernt werden.